Logopädische Therapie bei Stottern und Poltern

Im Erwachsenenalter ist eine vollständige Heilung, d.h. Symptomfreiheit in allen Situationen, nur selten erreichbar. In den Medien und der zahlreichen Literatur kursieren immer wieder bestimmte Therapieformen, die schnellen und sicheren Erfolg versprechen. Hier sollte man aber immer vorsichtig sein und betrachten, welche finanziellen Interessen dahinterstehen.

Es gibt dennoch erfahrungsgemäß wirksame Methoden, um auf das Stottern positiven Einfluss zu nehmen. Welche Therapieform für den jeweiligen Stotterer die sinnvollste ist, wird zu Beginn zusammen mit dem Patienten durch die Diagnostik und im Gespräch ermittelt.
Zum einen kann der Stotterer über das Erlernen bestimmter Sprechtechniken sein Sprechen verändern und damit zu einem flüssigeren Sprechen gelangen.

Zum anderen soll über einen Nicht-Vermeidungsansatz die Akzeptanz des eigenen Stotterns verbessert werden. Dabei bekommt der Stotterer eine bessere Kontrolle über sein Stottern, es kann dadurch verhindert oder erleichtert werden. Hierfür ist ein Abbau der Ängste und negativen Einstellungen gegenüber dem Stottern notwendig, was oft auch zu einer Verringerung der Symptomatik führt. Eine psychologische Beratung kann begleitend sinnvoll sein, wenn der Patient unter starken Gefühlsbelastungen, Panik oder starker Selbstabwertung leidet.

Ziel der Therapie

Bei der Therapie des Polterns ist es Ziel, über gezielte Steuerungsvorgänge den Sprechablauf und die Artikulation zu verbessern. Hierbei ist zunächst das Bewusstmachen der Störung und ihrer Ausprägung wichtig. Dazu werden Übungen im Bereich der Artikulationsmotorik, der Sprechatmung und Stimmqualität durchgeführt.

Auch die Reduzierung des Sprechtempos ist wichtiger Bestandteil der Therapie. Um das Störungsbewusstsein des Polterers zu verbessern, werden Cassetten- oder Videoaufnahmen zur Bewusstmachung der Symptomatik eingesetzt.