Logopädische Therapie bei Aphasie

Eine logopädische Therapie bei Aphasie kann sehr unterschiedlich sein. Dabei bestimmen Art der Aphasie, Schweregrad der Störung, die Zeitspanne seit Beginn der Aphasie und die Persönlichkeit des Betroffenen die Art und den Verlauf der Therapie entscheidend.

Die Therapie sollte so schnell wie möglich nach dem Schlaganfall beginnen. Dabei wird in der ersten Aktivierungsphase der Pat. allgemein sprachlich angeregt und leicht gefordert. Das Sprachverständnis soll damit verbessert und der Pat. zu eigenen sprachlichen Äußerungen ermutigt werden.

Wenn sich der Gesundheitszustand stabilisiert hat und somit eine spezifische Diagnostik durchführbar ist, kann an speziellen Symptomen gearbeitet werden. In dieser störungsspezifischen Therapiephase sollen möglichst alle sprachlichen Ebenen beachtet und entsprechend der individuellen Störung gefördert werden. Es wird versucht, entweder durch Reorganisationsverfahren nicht betroffene Hirnbereiche teilweise zur Übernahme der Funktionen der gestörten Bereiche zu befähigen oder durch Reaktivierung dazu beizutragen, dass nicht gestörte Modalitäten die betroffenen Modalitäten verbessern.

Bei schwer betroffenen Aphasikern kann das Therapieziel auch sein, die Kommunikation durch kompensatorische Verfahren wie Mimik, Gestik oder Nutzung von Piktogrammen wieder möglich zu machen.
Der störungsspezifischen Übungsphase schließt sich die Konsolidierungsphase an, in der das Ziel darin besteht, das Geübte zu festigen und möglichst auch im Alltag des Aphasikers nutzbar zu machen. Hierbei werden häusliche Übungen oder Gruppenaufgaben genutzt.

Über welche Zeit sich die einzelnen Phasen erstrecken, kann sehr unterschiedlich sein. Wahrscheinlich ist aber, dass eine logopädische Therapie bei Aphasie mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Auch einige Jahre nach dem hirnschädigenden Ereignis können Verbesserungen eintreten.