Stimme hat geschlechtsspezifische Merkmale. Tonhöhe, Stimmumfang, Klangfarbe und Stimmstärke, aber auch geschlechtsspezifische Kommunikation (Auftreten, Sprechfluss, Sprachinhalt und Stil) bestimmen, welches Geschlecht wahrgenommen wird. Die Geschlechterzuordnung geschieht vorwiegend über Sprachmelodie, Tonfall und Stimmhöhe. Während für männliche Stimmen eine monotonere und vollere Stimmführung typisch ist, zeigen weibliche Stimmen einen melodiöseren und helleren Klang.
Durch gezielte Übungen, die eine Flexibilisierung der Muskeln des Kehlkopfes und des Ansatzrohres bewirken, können eine höhere mittlere Sprechstimmlage, ein hellerer Stimmklang und somit eine weiblichere Stimme erreicht werden.
Der Anpassung der Tonhöhe sind rein anatomisch Grenzen gesetzt. „Einfach nur höher zu sprechen“ birgt das Risiko einer Fehlbelastung der Muskulatur und kann zu chronischen Stimmproblemen wie z.B. anhaltender Heiserkeit führen. Die Therapieziele und die Therapiemethodik müssen deshalb individuell an die jeweilige Patientin angepasst werden. Weitere Therapieinhalte sind Änderung der Stimmresonanz, Erweiterung der Stimmdynamik und Arbeit an der Körpersprache und der weiblichen Ausdrucksweise.
Der Umgang mit der Stimme ist eng verknüpft mit der Persönlichkeit und dem persönlichen Befinden der Stimmträgerinnen. Hier besteht die Möglichkeit, im Gespräch die eigenen Ressourcen mit den Vorstellungen und Erwartungen abzugleichen, daraus realistische Therapieziele zu entwickeln und damit eine Akzeptanz der eigenen Stimme zu schaffen.
Eine Heilmittelverordnung für die Stimmtransition wird in vielen Fällen von den betreuenden Psychologen und Psychologinnen ausgestellt. Aber auch über die HNO- und die Hausarztpraxis können Betroffene den Weg in eine logopädische Praxis finden.
Ein sehr guter Ansprechpartner bei allen Fragen zu Transsexualität ist Gerede e.V. Hier gibt es verschiedene Veranstaltungen, Gesprächsgruppen und Beratungsmöglichkeiten.